Roman Niewodniczanski vom Wiltinger Weingut Van Volxem beschreibt begeistert seinen Windvogt:
"Der "Windvogt" ist eine alte Parzellenbezeichnung in der Lage Wawerner Ritterpfad. Wawern war neben Bernkastel-Kues und Wiltingen in der Zeit um 1900 eine der drei bedeutendsten Weinbaugemeinden des auch damals schon "Mosel" genannten Gebiets. Das ehemals sehr berühmte, heute aber nicht mehr existierende Weingut Jakob Linz erzeugte hier über einen Zeitraum von gut 100 Jahren auf den wahrscheinlich ältesten, urkundlich erwähnten Weinbergen der Saar Weine, die auf den berühmten Versteigerungen in Trier Preise erzielten, die oft höher waren als die von Egon Müller, dem Primus inter Pares der Saar. Zwischen 2006 und 2010 haben wir in den Spitzenlagen von Wawern insgesamt 156 Parzellen bzw. 14 ha Weinberge erworben, ca. 2 ha davon liegen im "Windvogt". Beim "Windvogt" handelt es sich um Parzellen, die bereits in den 1860er Jahren von preußischen Steuerschätzern mit der Bewertung 8 von 8 in die Gruppe der wenigen, höchst bewerteten (Grand Cru-) Weinbergslagen aufgenommen wurden.
Anders als alle anderen Saarlagen verfügt der am äußersten westlichen Rand der Weinberge der Saar gelegene "Windvogt" nicht nur über Schiefer, sondern auch über ein Gemisch aus Sanden und Kalken, da hier das Rheinische Schiefergebirge in das Luxemburger Becken (Kalk) übergeht. Daher haben wir auf Van Volxem in den hiesigen Steillagen auch weisse Burgundersorten und Chardonnay gepflanzt. Die Reben des "Windvogts" sind über 10 Jahre alt und von exzellenter genetischer Qualität, da ausschließlich beste "selection massale". Die extrem reifen, hoch aromatischen Trauben wurden ab Anfang November gelesen, entrappt, einige Stunden eingemaischt und der Most anschließend unbehandelt in französischen Fässern von Taransaud spontan vergoren. Der natürlich komplett durchgegorene, trockene Wein sollte meiner Meinung nach erst nach einigen Jahren genossen werden."
Stephan Reinhardt, Deutschland-Experte bei ROBERT PARKER'S WINE ADVOCATE schreibt begeistert über einen vergleichbaren Vorjahrgang: "Der Windvogt wird in kleinen Fässern und 500-Liter-Tonneaux ungefähr neun Monate lang fermentiert und gereift. Er bietet ein tiefes, feines und erfrischend mineralisches, aber auch reichhaltiges und leicht röstig duftendes Bouquet, das auf einen edlen und eleganten Weißburgunder hinweist. Vollmundig, intensiv und reichhaltig, aber fein und kristallin am Gaumen, mit einer eleganten Struktur und zarten Säure. Dies ist ein vielversprechender Weißburgunder mit anhaltenden Mineralien und einem langen, saftigen Abgang. Schöner Mineralgehalt und Reinheit im Nachgeschmack. Sehr vielversprechend - 94 Parker-Punkte!"
Und Yves Beck (Buchautor und Weinjournalist) notiert zum Windvogt: "Hervorragendes Bouquet mit fruchtigen und mineralischen Noten. Nuancen von Melonen und gelben Früchten. Schmackhaft, mineralisch und saftig im Gaumen. Dieser Pinot Blanc hat Körper und spiegelt die olfaktorischen Eigenschaften bestens wider. Anhaltender Abgang! - 92 Punkte."
Hinweis: Ab dem Jahrgang 2020 wird der Windvogt aus ca. 90% Chardonnay und 10% Weissburgunder vinifiziert. Damit rückt Roman Niewodniczanski von Van Volxem seinen Windvogt noch näher an die weltbekannten und hochgeschätzten Weine aus der franz. Region Burgund um die kleine Ortschaft Montrachet heran.
Herkunft:
Gutswein VDP, Lage Wawerner Ritterpfad, Region Saar, Deutschland
Winzer: Roman Niewodniczanski
Rebsorte: 90% Chardonnay, 10% Weissburgunder
Geschmacksbild: trocken, 4,8g/l Restsüsse, 5,4g/l Gesamtsäure
Alkohol: 12,5 % Vol.
Allergene: Sulfite
Keller: einige Stunden Maischestandzeit, mehrwöchige Spontanvergärung durch die natürlichen Wildhefen in französischen Fässern von Taransaud
Barrique: 11 Monate Reifung in neuen Barriques
Bewertungen: Yves Beck - 92 Punkte | ROBERT PARKER'S WINE ADVOCATE (Stephan Reinhardt) - 94 Parker-Punkte
Trinkreife: ab jetzt bis mind. 2032
Winzer: Weingut Van Volxem, Dehenstraße 2, 54459 Wiltingen/Saar, Deutschland